An der Übungsanlage leiteten die Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer zunächst Hangwasser mit Wassersperren ab. Innerhalb dieser Ausbildungseinheit folgte ein Murenabgang mit knapp zwölf Tonnen Erde, Geröll und Baumstämmen. Für alle Teilnehmenden zeigte sich eindrucksvoll, welche Energie sich dabei entwickelt: Bei der Simulation zerbrachen rund 20 cm starke Baumstämme, die im Gerinneverlauf positioniert waren, wie Streichhölzer.
Ziel dieses Pilotlehrgangs des Landesverbands Nordrhein-Westfalen war es, das Wissen der THW-Fachberater bei Starkniederschlägen und Sturzfluten zu erweitern. Im Zentrum stand vor allem der Objektschutz von Gebäuden bei strömendem, stark ansteigendem Wasser. Kenntnisse in diesem Bereich ergänzen die bisherige Ausbildung, die sich auf die Bewältigung von Hochwasserlagen an Flüssen konzentriert. Neben den THW-Helferinnen und Helfern aus Nordrhein-Westfalen beteiligten sich fünf THW- Angehörige aus den Landesverbänden Baden-Württemberg und Hessen, Rheinland- Pfalz, Saarland an der Fortbildung.
Die Anlage der Schweizer Armee in Wangen ist für die Übung von Hochwassersituationen einzigartig: Einerseits pumpt sie innerhalb weniger Minuten 450.000 Liter Wasser in ein Betongebäude. Andererseits lassen sich auf dem Gelände Sturzfluten und Murenabgänge an einer vorgefertigten Rutschfläche simulieren. So können die Einsatzkräfte ein Hochwasser im urbanen Raum realistisch einschätzen und Abwehrmaßnahmen üben.
Vom OV Sinzig nahm Sascha Alfter, Gruppenführer der 2. Bergungsgruppe, an dieser Sonderausbildung teil. Um für die vielfältigsten Aufgaben vorbereitet zu sein, werden die Einsatzkräfte des THW permanent in den unterschiedlichsten Fachrichtungen national wie international aus- und fortgebildet.
Bilder: Guido Müller