Tozeur / Tunesien,

Der GKW wird zum Wüstenschiff

Nachdem er 22 Jahre seinen Dienst in unserem OV ausübte, gaben wir unseren alten GKW nach Tunesien ab. Dort steht er nun in gleicher Eigenschaft dem tunesischen Zivilschutz in der Oasenstadt Tozeur zur Verfügung.

Über die intensive Zusammenarbeit zwischen THW und dem Zivilschutz Tunesiens, auch unter kontinuierlicher Beteiligung des OV Sinzig, haben wir schon oft berichtet. Eine weitere Form stellte die Abgabe unseres alten Gerätekraftwagens (GKW) nach Tunesien dar.

Nachdem der Rost den Aufbau unseres Gerätekraftwagens (GKW), Iveco-Magirus Typ 120-23, immer weiter zerfraß, musste eine Lösung her. Sicherlich hätte er noch weitere Jahre seinen Dienst verrichten können aber zufällig erhielten zwei andere THW-Ortsverbände in der weiteren Umgebung jeweils einen neuen GKW, womit ihre alten GKW des selben Typs und selben Baujahres frei wurden. Nach dem Prinzip aus drei mach eins, bauten wir über mehrere Monate in Eigenleistung aus diesen drei baugleichen Fahrzeugen unseren "neuen", jetzigen GKW zusammen. Der Unterschied zu früher fällt auf den ersten Blick kaum auf.

Da unser OV bereits in der Vergangenheit immer wieder mit der Projektarbeit des THW in Tunesien zu tun hatte, kam die Idee auf, den alten Sinziger GKW dorthin abzugeben, da passenderweise bundesweit ausgesonderte THW-Fahrzeuge zur Abgabe nach Tunesien gesucht wurden. Weil er sich auch weiterhin in einem verkehrssicheren Zustand befand, musste nicht viel daran erneuert werden um ihn abzugeben. Im Sommer 2014 fuhren ihn unsere Kameraden Rüdiger Schäfer und Alex Nachtsheim nach Genua, von wo er mit dem Schiff seine Reise über das Mittelmeer antrat.

Bei der spezialisierten Fachausbildung, die im Mai 2015 in Tunesien, am Ostrand der Sahara in der Oasenstadt Tozeur, stattfand, stießen Fabian Simanzik und Adrian Niessen auf den alten Sinziger GKW, der dort seine Dienste für den Zivilschutz leistet. Auch der alte Schriftzug ist noch erkennbar.

Kern der vielfältigen Projekte, die das THW, finanziert vom Auswärtigen Amt, in Tunesien seit Jahren betreibt, ist der Aufbau ehrenamtlicher Strukturen im tunesischen Zivilschutz. Anders als in Deutschland, ist das Office National de la Protection Civile (ONPC) Feuerwehr, Rettungsdienst, Wasserrettung und Bergung (vergleichbar mit dem THW) in einer zentralstaatlichen Behörde zusammengefasst, die dem tunesischen Innenministerium untersteht. Neben der Ausbildung der dortigen Ehrenamtlichen, liefert das THW auch die nahezu identische Geräteausstattung, über die es selber verfügt. Damit diese nicht nur zur Ausbildung, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit für eine spätere Einsatzverwendung transportiert werden kann, werden ebenso ehemalige aber technisch runderneuerte THW-Fahrzeuge an ONPC abgegeben, die in Tunesien so noch viele Jahre wertvolle Hilfe leisten können. Manche wurden rot, der Farbe des dortigen Zivilschutzes, umlackiert, wieder andere behielten ihre THW-blaue Farbe.


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