Sinzig,

Erster Teil der Tunesien-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen

Rund zwei Wochen lang waren gestandene tunesische Katastrophenschützer/innen zu Gast im Ortsverband Sinzig, um im Rahmen eines von der Bundesregierung finanziertem Projektes eine Grundausbildung zu absolvieren.

Bild: Frank Schulze

Die 13-köpfige tunesischen Ausbildergruppe, bestehend aus einer Frau und elf Männern, unter der Leitung von Colonel Abdelaziz Hermassi sollte hier erfahren, wie beim THW eine Grundausbildung durchgeführt wird. Mit dieser Erfahrung im Gepäck sollen sie beim Aufbau von ehrenamtlichen Strukturen im tunesischen Katastrophenschutz besser gewappnet sein.

 

Als es beim Start des Projektes darum ging sich als Ausbildungsstandort zu bewerben, war es für den Ortsverband Sinzig gar keine Frage dieses zu tun. Alleine schon weil Ortsbeauftragter Frank Schulze seit Jahren eine besondere Verbindung zum tunesischen Katastrophenschutz hat. Zum Beispiel half er der tunesischen Regierung bei der Erstellung des Gesetzes für den Katastrophenschutz und wird seitdem auch jährlich zum „Tag des Katastrophenschutzes“ eingeladen. Also bot es sich somit an seine tunesischen Freunde auf diesem Weg ein weiteres Mal zu unterstützen. Zusätzlich meldeten sich insgesamt noch sechs Helfer/innen aus Sinzig als Ausbilder.

 

In den zwei Wochen durchliefen die Gäste des Ortsverbandes eine komplette Grundausbildung mit allen dazugehörigen Ausbildungsteilen, wie sie auch ein THW-Helferanwärter/in macht. Von Bewegen von Lasten über Metall- und Gesteinsbearbeitung bis hin zu Verhalten im Einsatz wurde alles, was man als THW-Helfer/in grundsätzlich wissen muss, gelehrt. In dieser Zeit war die vorherrschende Sprache auf dem Hof der Unterkunft Französisch. Folglich waren sämtliche Unterlagen im Vorfeld in französischer Sprache übersetzt worden. Bei der Ausbildung wurden die Sinziger Helfer durch THW-Ausbilder/innen, Übersetzern und durch Bereitstellung von Materialien und Fahrzeugen aus verschiedenen Ortsverbänden des Geschäftsführerbereichs Koblenz unterstützt. An dieser Stelle noch mal ein herzlichen Dank an alle Beteiligten, ohne Euch wäre das alles nicht so möglich gewesen!!!

 

Um mehr Abwechselung bei der Ausbildung zu bekommen, wurden gewisse Ausbildungseinheiten an unterschiedlichen Orten ausgebildet. So konnten zum Beispiel die Holz- und Gesteinsbearbeitung, mit freundlicher Unterstützung der Gemeinde Brohltal und der Feuerwehr Niederzissen, in einem Abbruchhaus in Oberzissen durchgeführt werden. Die Ausbildung Arbeiten im und am Wasser wurde ans Ufer der Ahr in Sinzig verlegt und das Absichern von Unfallstellen wurde an der NATO-Rampe in Sinzig geübt. Zusätzlich wurde ein Container auf dem Schulhof des Sinziger Gymnasiums kurzerhand zum Übungsobjekt, da dieser durch das THW entfernt werden sollte.

 

Aufgrund der noch nicht vorhanden ehrenamtlichen Strukturen war es besonders wichtig, den tunesischen Ausbildern/innen zu zeigen, dass es etwas anderes ist mit Ehrenamtlichen umzugehen als mit hauptamtlichen Kräften zu arbeiten. Es galt ihnen das THW eher als große Familie zu vermitteln und nicht als eine Organisation des „Befehl und Gehorsam!“. Sicherlich kommt man bei Einsätzen und Hilfeleistung nicht um klare Strukturen und eine geordnete Befehlskette herum, allerdings sollte gerade bei der Ausbildung doch auch der Spaß an der Technik mit in den Vordergrund rücken. Nach Aussagen der tunesischen Gäste ist dies ist auf jeden Fall am Ende gelungen. Nicht nur weil auch immer wieder die Sinziger Helfer/innen und ihre Familien an der Unterkunft vorbei kamen um nach den Gästen zu schauen, sondern auch durch das unproblematische und freundschaftliche Verhältnis zu den THW-Ausbildern/innen der unterstützenden Ortsverbände war es uns ein leichtes dies zu vermitteln. Ein tunesischer Ausbilder formulierte es in folgenden Worten: „Ihr habt uns gezeigt das Arbeit auch Spaß machen kann und ich habe in Euch ein weitere Familie gefunden“! Wir glauben dem muss man nichts hinzufügen.

 

Nach Ende der zwei intensiven Ausbildungswochen stand für alle fest, dass man nicht nur fachlich viel voneinander gelernt hat, sondern das man auch jede Menge neue Freundinnen und Freunde gefunden hatte. So musste man mit etwas Wehmut die neu gefundenen tunesischen Freunde/innen dann am Frankfurter Flughafen verabschieden in der Hoffnung sie alle im Mai wieder zu sehen, wenn in Tunesien die zweite Runde der Ausbildung startet.

 

Weitere Bilder von der Ausbildung findet ihr in unserer Mediathek.


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