Koblenz,

Großübung des Technischen Hilfswerks

Am 12. Oktober 2013 testeten die verschiedenen THW-Ortsverbände aus der Region in einer gemeinsamen Großübung ihr Können, um auch weiterhin auf Einsätze, wie die Hochwasserkatastrophe vom Sommer 2013, vorbereitet zu sein.

Die Fachgruppen Wassergefahren während der Anfahrt an den Einsatzort.

Die 11 Ortsverbände aus dem Geschäftsführerbereich Koblenz mit ihren 1.350 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern konnten in der Vergangenheit in vielen großen und kleinen Einsätzen ihre Leistungsfähigkeit demonstrieren, zuletzt im Hochwassereinsatz in Süd- und Ostdeutschland im Juni 2013.

Was im Einsatz erfolgreich ist, muss im Alltag regelmäßig geübt werden. Daher plante das THW unter besonderer Berücksichtigung von Spezial-Fachgruppen (Beleuchtung, Wassergefahren, Wasserschaden /Pumpen, Biologische Ortung, Sprengen, Räumen sowie Führung/ Kommunikation) die Übung „Confluentes 2013“ im Stadtgebiet Koblenz.

Die Einsatzszenarien im Detail

In Zusammenarbeit mit dem HCP-Modul des Technischen Hilfswerks wurde eine Hochwasserlage nachgestellt. Zur Ausrüstung eines HCP (High-Capacity-Pumping–Hochleistungspumpen)-Moduls gehören Hochleistungs-Wasser-pumpen mit einer Leistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute. Dabei kann das Wasser über eine Distanz von bis zu 1.000 Metern gepumpt werden. Die HCP-Module sind zwölf Stunden nach Alarmierung einsatzbereit, können auch in schwierigem Gelände arbeiten und sind autark einsetzbar, können sich also selbst versorgen.

Für das aktuelle Szenario wurde ein Auslandseinsatz im fiktiven Nachbarstaat „Confluentes“ angenommen. Deren Hauptstadt Koblenz wurde von den Wassermassen des Rheins bedroht und die THW-Ortsverbände Lahnstein und Betzdorf aus dem Bereich Koblenz sowie weitere Einheiten aus Theley, Alsfeld und Lampertheim wurde im Rahmen der Anrainerstaatenhilfe nach „Confluentes“ geschickt.

Die Fachgruppe Wassergefahren sind für Rettungs- und Bergungsarbeiten an und auf dem Wasser, z. B. bei Hochwasser und Überflutungen, zuständig. Im Rahmen der Übung „Confluentes 2013“ wurden die Ortsverbände Lahnstein, Bendorf und Sinzig für eine Personen – und Treibgutbergung alarmiert. Auf Höhe der Pfaffendorfer Brücke war ein Kajak-Fahrer gekentert und musste gerettet werden. Parallel dazu mussten diverse Personen ärztlich betreut werden.

Auf dem Bundeswehrübungsplatz Schmittenhöhe erwarteten die THW-Einheiten eine Vielzahl von Einsatzstellen, die es zu bewältigen galt. Da die Übung bis in die Nacht andauern würde, wurden zunächst die Beleuchtungsgruppen aus den Ortsverbänden Ahrweiler und Koblenz zur Ausleuchtung der Schadensstellen alarmiert. Parallel erhielten weitere Einheiten aus den Ortsverbänden Sinzig und Lahnstein Einzelaufträge, wie das Retten von Personen aus einer verschütteten Garage und einem eingestürzten Schacht.

Die Fachgruppen Räumen der Ortsverbände Westerburg und Koblenz beseitigten einen Erdrutsch. Die Fachgruppe Biologische Ortung aus Betzdorf suchte mit ihren Rettungshunden in den Trümmern nach vermissten Personen. Zur Unterstützung bei der Bewältigung der Lage wurden Einheiten aus den THW-Ortsverbänden Köln Nord-West und Bad Homburg hinzugerufen.

In der Deines-Bruchmüller-Kaserne in Lahnstein richtete das Technische Hilfswerk einen Bereitstellungraum für die Einheiten ein. Bereitstellungsräume werden in sicherer Entfernung zum Einsatzort eingerichtet und dienen den Einheiten als „Heimatstandort“ im Einsatzfall. Hier sammeln sich THW-Einheiten und warten auf die Entsendung an den jeweiligen Einsatzplatz. Die Helferinnen und Helfer können hier verpflegt werden und bei längeren Einsätzen einen Schlafplatz erhalten. Selbst das Reparieren von Fahrzeugen und Geräten ist möglich.

Für die Führung des Bereitstellungsraumes während der Übung „Confluentes 2013“ war die Fachgruppe Führung und Kommunikation des OVs Westerburg mit Unterstützung aus dem Ortsverband Landau zuständig. Für die Verpflegung aller Einsatzkräfte sorgte der Ortsverband Heidenrod.

Die Alarmierung der ersten Einheiten erfolgte bereits am Vormittag des 12.10.. Im Laufe des Tages wurde das Szenario weiter aufgebaut und erreichte ihren Höhepunkt um 19:00 Uhr. In den späten Abendstunden konnte verkündet werden: „Alle Aufgaben erfolgreich bewältigt!“ Bis alle Einsatzstäbe abgebaut waren und die Einheiten entweder ihre Heimat zurückverlegt bzw. die Übernachtungsmöglichkeit vor Ort bezogen waren, war es Mitternacht.

Die Übungsleitung koordinierte aus den Räumen der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz (LFKS) die Übung. Die THW-Geschäftsstelle Koblenz war mit in die Übung eingebunden und betrieb einen Leitungs- und Koordinierungsstab.

Als Übungsbeobachter unterstützen sowohl eigene Einsatzkräfte aus den eingebunden Ortsverbänden sowie vom THW Bad Honnef, Hückelhoven, Köln Nord-West sowie Weilburg. Alle Beobachter waren selbstverständlich nicht direkt in die Übung eingebunden, sondern stehen als neutrale Personen für die Nachbesprechung zur Verfügung.

In dieser Großübung testeten bis zu 150 Helferinnen und Helfern des Technischen Hilfswerks ihre Fähigkeiten. Zusätzlich sorgten bis zu 100 Personen im Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf. Auch wenn die meisten Einheiten in das Übungsszenario eingebunden waren, ist das THW jederzeit ein auf einen realen Einsatz vorbereitet: Parallel zu der Großübung wurde der Ortsverband Mayen zu einem Wohnungsbrand in Mayen gerufen.

Pressemitteilung Geschäftstelle Koblenz


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